Peter Thomas erhielt als Nachfolger von Frank Adams das Votum der Delegierten. Irritationen gab es bei der Wahl der neuen Kreisspruchkammer-Mitglieder.
Das Handzeichen kam von dort, wo es zu erwarten war. Als DFB-Vizepräsident Peter Frymuth in seiner Funktion als Versammlungsleiter nach Gegenstimmen für Peter Thomas bei der Wahl zum Vorsitzenden des Fußballkreises Duisburg/Mülheim/Dinslaken fragte, streckte Joachim Schneider seinen Arm nach oben. Der Vorsitzende der DJK Wanheimerort hat den Zwist zwischen seinem Verein und dem DSV 1900, bei dem Thomas 2. Vorsitzender war, noch nicht abgehakt. Ansonsten kassierte der bisherige Kreiskassierer, der die Nachfolge des nicht mehr kandidierenden Frank Adams antrat, nur vier Enthaltungen.
Nicht alle Wahlen gingen am Donnerstag so eindeutig über die Bühne. Dabei fielen die Nachbesetzungen im Kreisvorstand noch problemlos aus. Den Posten des nach Freiburg umziehenden Kreisgeschäftsführers Johannes Beckers übernimmt Frank Mölsen von Mülheim 07, früher auch acht Jahre lang Jugendleiter bei Viktoria Buchholz. Für Peter Thomas rückte der bisherige Ehrenamtsbeauftragte Jochen Mundt (TuSpo Saarn) als Kassierer auf, dessen Funktion wiederum an Andrea Grimm (Dinslaken 09) fiel. Der bisherige Kreisfußballausschuss mit dem Vorsitzenden Michael Krieger sowie Jürgen Kasper, Peter Dreier, Heinz Piechula und Klaus Mroß wurde bestätigt; neu kam Haluk Piricek hinzu. Der Jugendkoordinator des FSV Duisburg hatte bislang in der Kreisspruchkammer gesessen.
Und da fingen die Probleme an. Neben Piricek schieden mit Stefan Kaehler, Nils Wille, Heinz Parwolski und dem Vorsitzenden Ulrich Pütz alle Mitglieder der KSK aus, die somit komplett neu besetzt werden musste. Dass gerade das Amt des Vorsitzenden kein leichtes ist, hatte Ulrich Pütz in seinem eher pessimistisch gehaltenen Abschiedsbericht verdeutlicht. Auf Peter Thomas’ Frage nach einem Nachfolgekandidaten blieb es zunächst lange still, denn fiel leise der Name Torsten Tarara. Der Vorgeschlagene trat ans Mikrofon und stellte sich als Postbeamter aus Hamborn mit langjähriger Schiedsrichter-Erfahrung vor; zum allgemeinen Erstaunen erklärte er, dem SV Scherpenberg aus Moers anzugehören. Dies sei aber kein Hinderungsgrund, er müsse nur Mitglied eines FVN-Vereins sein, so Peter Thomas. Die Skepsis der Delegierten ließ sich aber nicht ganz zerstreuen: 23 Enthaltungen und sechs Gegenstimmen waren kein Vertrauensbeweis.
Noch ärger kam es dann bei der Wahl der Beisitzer. Ihre Bereitschaft erklärten Gürcan Al (Rhenania Hamborn), Turan Topcu (FSV Duisburg), Detlev Grohnert (Gelb-Weiß Hamborn) und Ayhan Ünal (Rheinland Hamborn). Diese Ballung auf den Bereich Duisburg-Nord – im Prinzip sogar nur vier Vereine, die im Umkreis von etwa einem Kilometer liegen – stieß vor allem den Delegierten aus den anderen Kreisgebieten sauer auf. Hinzu kam, dass kein Kandidat auf (sport-)juristische Kompetenz verweisen konnte und es auch so schien, dass die meisten von ihnen sogar dem neuen Kreisvorsitzenden offenbar unbekannt waren. Das Wahlergebnis drückte dann eher Misstrauen aus: 42 Ja-Stimmen standen 27 Enthaltungen und elf Gegenstimmen gegenüber.
Bestätigt wurden Schiedsrichter-Chef Volkan Alan, der Jugendausschussvorsitzende Manfred Ehlert und Ulrich Schäfer als Oberhaupt der Kreisjugendspruchkammer mit ihren jeweiligen Teams.
Thomas Kristaniak
Quelle: http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/duisburg/kreis-9-hat-einen-neuen-vorstand-id11759755.html
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