TuS betritt nach dem Aufstieg Neuland. Trainer Axel Wunderlich und seine Spieler setzen auf die Unterstützung des ganzen Dorfes.
Jetzt muss es schnell gehen. Eine große Gewitterwolke hat sich tief im Süden Duisburgs über dem Platz der TuS Mündelheim festgesetzt. Dort haben sich die Kicker des frischgebackenen Bezirksligisten zum Teamfoto aufgestellt. Und die neuen Trikots sollen nicht direkt durchweicht werden.
„Die alten sind der Aufstiegsfeier zum Opfer gefallen“, lacht Axel Wunderlich. Gut 300 Fans, oder wie der Trainer sagt, fast das ganze Dorf, feierten zum Saisonschluss bei Croatia Mülheim. Da waren die Trikots heiß begehrt.
Nun geht es seit 42 Jahren erstmals in die Bezirksliga. Dabei haben sich die Mündelheimer die Düsseldorfer Gruppe 1 ausgesucht. Der kürzeren Wege wegen, vielleicht aber auch aufgrund der moderneren Spielstätten: „Wir sind der einzige Verein mit einem Aschenplatz“, weiß Wunderlich, „alle unsere Gegner haben einen Kunstrasen.“ Was Vor- aber auch Nachteile haben könnte.
Viele Unbekannte in der Gruppe
Und auch was die Gegner angeht, steht die TuS vor einer Unbekannten. „Wir haben in den letzten Jahren oft Testspiele gegen Teams aus der Liga bestritten. Sie haben sich aber auch verändert. Es ist schon Neuland für uns“, kann Wunderlich auch keinen echten Favoriten ausmachen.
„Wir kümmern uns nur um uns selbst. Wir wollen einen einstelligen Tabellenplatz holen. Der ist bei 16 Teams und vier Absteigern ja schon notwendig für den Klassenerhalt.“ Dabei setzt der Trainer auf die Jungs aus den eigenen Reihen: „Diejenigen, die den Aufstieg geschafft haben, sollen sich nun auch der Herausforderung stellen“, sagt der Trainer. Drei A-Jugendliche sind hochgerückt. Mit Dennis Molzberger (VfB Frohnhausen) und Moritz Körner (SV Eller 04) sind zwei externe dazu gekommen, wobei Körner zuvor bei der TuS kickte. „Er hat sich in der Landesliga bei Eller weiterentwickelt“, freut sich Wunderlich über die Rückkehr des Offensivakteurs.
Mehr als in der vergangenen Saison erwartet der Coach von Dejan Vukadinovic und Rene Meinert: „Es sind zwei Stürmer mit Bezirksliga-Niveau. Sie haben auch verletzungsbedingt aber nur ein Fünftel der Spiele bestritten. Auf der anderen Seite war es gut, zu sehen, dass es auch ohne sie läuft.“ Kapitän und Co-Trainer Dennis Winters sowie dessen Stellvertreter Daniel Weßels bezeichnet Wunderlich als seinen „verlängerten Arm auf dem Feld.“ Wer im Tor stehen wird, entscheidet der Wettkampf: „Nino Bosse war unsere Nummer eins in der letzten Saison, ist aber zurzeit an der Schulter verletzt. Michael Karagatsulis hat sich in der Vorbereitung sehr konzentriert gezeigt.“
Insgesamt umfasst der Kader 26 Spieler. Doch der Trainer spricht auch noch von einem „moralischen Kader.“ Dazu gehören nicht nur ehemalige Spieler: Im Prinzip, so Wunderlich, könne man das ganz Dorf dazu zählen.
Quelle: WAZ v. 13.8.2012, Sven Kowalski
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