Nach der Euphorie an die Grenzen gestoßen

Meistens jubelten in der Hinrunde die Gegner und die Mündelheimer schauten traurig zu. In dieser Partie freute sich der Gegner allerdings zu früh. Die Mündelheimer gewannen die Partie bei der SG Benrath-Hassels hinterher am Grünen Tisch. Auf dem Feld ging die TuS erst einmal als Sieger vom Platz.
Meistens jubelten in der Hinrunde die Gegner und die Mündelheimer schauten traurig zu. In dieser Partie freute sich der Gegner allerdings zu früh. Die Mündelheimer gewannen die Partie bei der SG Benrath-Hassels hinterher am Grünen Tisch. Auf dem Feld ging die TuS erst einmal als Sieger vom Platz. Foto: Lars Heidrich

Mit einer Rieseneuphorie startete die TuS Mündelheim in ihr erstes Jahr in der Fußball-Bezirksliga. Nach dem Aufstieg aus der Kreisliga B binnen vier Jahren war sogar von Durchmarsch die Rede. Das war freilich nicht ernst gemeint, wie Axel Wunderlich gleich klarstellte. Ziel in der Düsseldorfer Gruppe 1 könne natürlich nur der Klassenerhalt sein, sagte der Trainer. Inzwischen ist die Hinrunde absolviert. Und für den Aufsteiger zeigt sich, dass selbst dieses Unternehmen ein äußerst schwieriges wird.

Die Zwischenbilanz liest sich ernüchternd: Neun Punkte aus 14 Spielen, 17:36 Tore, erst zwei Siege (davon eine 2:0-Wertung aus dem Abbruchspiel beim Stand von 1:2 gegen Benrath-Hassels) und erst zwei Zähler auf eigenem Platz. Das Ergebnis ist der vorletzte Platz mit inzwischen schon sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer. Die Abstiegszone hat die TuS seit Spieltag zwei nicht mehr verlassen.

„Keine Frage, das ist äußerst unbefriedigend“, versucht Axel Wunderlich das Abschneiden der eingeschworenen Mündelheimer Dorfgemeinschaft gar nicht erst schön zu reden. „Wir hatten uns alle dazu entschlossen, unseren Weg ohne externe Verstärkungen weiterzugehen, und intern die Hoffnung, durch die Aufstiegseuphorie einiges wettmachen zu können. Das ist uns aber nicht gelungen.“

Für das magere Abschneiden macht der Coach mehrere Faktoren aus. „Es wurden immer mehr Spieler, die nicht regelmäßig trainieren konnten. Ich muss mich auch kritisch hinterfragen. Denn ich konnte selbst einige Male nicht erscheinen. Dennis Winters hat mich gut vertreten, aber vielleicht habe ich somit nicht die richtigen Signale ausgesendet, um auch die letzten Prozentpunkte aus den Jungs herauszukitzeln, mit denen wir manche Partien hätten kippen können.“ Punkt zwei: „Wir spielen jetzt seit der B-Liga mit der gleichen Truppe. Einige stoßen jetzt einfach an ihre Grenzen“, so Wunderlich. „Und Punkt drei ist, dass wir in diesen vier Jahren immer in einer Euphorieblase gespielt haben, von Sieg zu Sieg geeilt sind. Das ist jetzt nicht mehr gegeben und die Drucksituation wird immer größer.“

Winterneuzugänge gibt der kaum vorhandene Etat nicht her. Mit Tobias Geiß, Tom Hellwig, Garrit Jost und Jan Eric Wunderlich kehren jedoch vier Langzeitverletzte zurück ins Team, die dem Trainer Mut machen, sich „mit einem guten Rückrundenstart wieder eine Perspektive für den Klassenerhalt zu erarbeiten.“ Wunderlich: „In vielen Spielen haben nur ein paar Prozent, ein paar Zentimeter gefehlt. Wenn wir die noch ausschöpfen, haben wir eine Chance. Deshalb glauben wir auch weiter an uns.“ Und eine Bilanz ließt sich auch wirklich erfreulich. In der Fairnesstabelle steht die TuS auf Platz drei. Ohne einen einzigen Platzverweis.

Quelle: WAZ, Sven Kowalski

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